Update Mai 2022

Update Mai: Auf in die heiße Phase

Auf einmal ist der Sommer da und ich hocke im Keller vor dem Rechner und schreibe. Habe ich mir so das Schriftstellerleben vorgestellt? Um ehrlich zu sein: Ja.

Ich komme gut voran. Ich formuliere aus und um und kürze. Das Kürzen lief gut und ich konnte die angepeilten 10% halten. Bei Seite 170 war die Seitenzahl von 406 auf 392 vorgerückt. Dann habe ich festgestellt, dass ich beim Übertrag der Einzelkapitel ein paar Seiten nicht kopiert habe. Schwupps kamen wieder 5 Seiten dazu. Das ist nicht schlimm. Ich habe ja kein Maximum.

Aktueller Stand: Ich bin auf Seite 242 von 397.

Und was mache ich da?

Überarbeiten, überarbeiten, überarbeiten.

Es gibt hunderter guter Ratschläge wie man ein Buch schreibt. Ich möchte am Ende (also bald) nochmal zurück auf den ganzen Schöpfungsprozess blicken und eine Einordnung vornehmen. Eine einfache aber wichtige Erkenntnis schicke ich aber vorweg: Ich habe nicht ein Buch geschrieben. Ein Buch schreiben ist nicht eine Handlung. Ich habe eine Story geschrieben, dann habe ich Dialoge geschrieben, dann habe ich alles umgeschrieben etc. Am Ende kombiniere ich die einzelnen Schritte. Die Erkenntnis? Konzentriere dich auf eine Aufgabe.

Das heißt:

Entweder arbeite ich an der Story und treibe die Seiten voran

ODER

Ich korrigiere Fehler und verbessere das Geschriebene.

Wenn man dabei ist die Geschichte voranzutreiben, dann muss man sich nicht mit Formulierungen beschäftigen. Ich habe im Flow Tippfehler stehen lassen und wirklich geschaut, dass ich einfach „Seiten fresse“. Es gibt keinen Absatz, den ich so gelassen habe, wie er im ersten Anlauf rauskam. Manche Absätze haben viel Politur benötigt, andere weniger.

ABER:

Da waren immer noch zwei Probleme übrig:

Regieanweisungen

Beschreibungen der Szenerie die es gar nicht braucht. Ich entwerfe gerne die Räume in denen sich meine Figuren aufhalten. Langer Flur – Türdurchgang – Eckzimmer usw. Damit kreiere ich (für mich) die Stimmung. Figuren die sich im Sitzen unterhalten sprechen anders als Figuren die stehen.

Ich habe diese Infos „Regieanweisungen“ getauft. Diese Regieanweisungen gehören aber nicht in den fertigen Roman, also: raus damit.

Doppelte Beschreibungen.

Das ist etwas, das kann ich als Leser gar nicht ab. Hat auch mit Show and Tell zu tun: Entweder ich beschreibe wie sich eine Figur benimmt und das so, dass klar wird wie sie sich fühlt, oder ich sage wie sie sich fühlt. Beides nervt kolossal. Beispiel gefällig?

„Sie schlang ihre zitternden Arme enger um den Körper. Jedes Härchen hatte sich aufgerichtet und versuchte ein bisschen Wärme festzuhalten. Sie fror entsetzlich.“

Der letzte Satz ist redundant. Ich muss sich also für eine Variante entscheiden, sonst bekommt der Leser die gleiche Information mehrere Male.

Noch ein Beispiel?

„Er bedrohte sie mit der Waffe. Sie fürchtete um ihr Leben. Was, wenn er wirklich abdrücken würde? Sie wollte nicht sterben…“

Irgendwie hat jeder Satz einen anderen Informationsgehalt, tatsächlich aber nicht.

Warum passiert das? Naja, beim kreativen Schreiben habe ich die Szenen nur skizziert. Ich weiß also was ich passieren lassen möchte. Daraus ergeben sich die Fragen: Was passiert? Wie passiert es? Und was empfindet meine Figur?

Im Zweifel schreibe ich alle drei Dinge auf. Beim Kürzen ist der Zeitpunkt gekommen, an welchem ich mich entscheiden muss „wie“ ich meine Geschichte erzähle.

Das geht mal einfacher und mal schwieriger.

Grundsätzlich ist kürzer besser. Allerdings sind gerade die nichtnotwendigen Details das Salz in der Suppe.

Absolut erklärtes Ziel: Fertig bis Ende Juni!

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