Ich wurde zusammen mit dem Internet groß und so bereits früh Zeuge von Clickbaits. Das schützt mich leider nach wie vor nicht, immer wieder darauf hereinzufallen. Ich verstehe es (und ich verstehe es nicht), das Internet ist ein Marktpatz und die Währung lautet Aufmerksamkeit. Wer den Klick generiert bekommt diese. Werbekunden hängen dahinter und damit irgendwie auch richtiges Geld. Warum Titel im Bildzeitungsstil überhaupt jemanden ansprechen habe ich nie verstanden, doch ich gestehe zu, dass man den Kopf dreht. Aber dann halt schüttelt und weitergeht.
Als Erklärung versuchte ich es mit Wallraffs Klassiker: Der Aufmacher (ich habe es erst vergangenen Winter nochmal gelesen. Es ist 2022, jetzt 2023, so aktuell wie eh und jeh) versucht und wurde dadurch schlauer. Die perfide Mischung aus Aufreger, die aber nicht den Kopf beschäftigen – ach, man muss es selber lesen!
Zurück zur Frage: Irgendwann (nach 2009) begegnete ich zum ersten Mal Betteridges Law of Headiness. Das da lautet:
Steht im Titel eine (reißerische) Frage, dann ist die Antwort immer nein!.
Das fand ich simpel und einleuchtend. Speziell für Panikmacheaufreißer wie: Werden wir alle sterben? Kann ein Stück Schokolade am Tag Krebs verhindern? Gibt es bald keine Kartoffeln mehr? Dürfen wir bald nicht mehr XYZ? Ist Jackfruit die Lösung für die Klimakatastrophe?
Ich schweife kurz ab: Ich versuche bei der Ernährung das Thema Klima mit ins Boot zu holen. Ich koche und esse weniger Fleisch als früher und ich probiere gerne neue Rezepte oder Ingredienzen aus. Letzt Jahr Jackfruit als Wunderfleischersatz gekauft.
Das Zeug schmeckt furchtbar. Wie eine Handtasche ohne Salz. Also so wirklich gar nicht. Gerne Soja oder Tofu. Das Hack aus Erbsprotein finde ich mittlerweile sogar besser als normales Hack, aber Jackfruit? Get the jack outa here!
Damit zurück zur Frage die keine Antwort benötigt: Betteridges Law fand ich gut und spannend und einleuchtend. Bis der Spiegel es heute (hinter der paywall) kaputt gemacht hat…
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