Im Schneckentempo (Update April)

Ich komme voran. Langsam, sehr langsam, aber immerhin. Voller Stolz hatte ich ja den ersten Entwurf/Draft/Wasauchimmer geschafft. Ich konnte es kaum erwarten, diesen richtig durchzuwalken und auszuarbeiten.

Dann kam der Lockdown. Ich lese immer wieder von Menschen, die die Zeit für sich nutzen. „Endlich Zeit für mich“ oder „Endlich kann ich meinen Roman schreiben“. Pustekuchen, zumindest bei mir. Ich fürchte sogar, dass es für mich eine doppelt negative Auswirkung gibt. Wenn am Ende der Pandemie mehr Romane auf Verlagsuche sind, als ohnehin schon, habe ich es schwerer. Da ich dafür erst mal einen fertigen Text brauche kann ich das Problem aber hintenan stellen. Ein Silberstreif am Horizont ist auch, dass die Buchbranche sich von einem schlechten 2020 aktuell zu einem deutlich besseren 2021 entwickelt. Vielleicht lande ich dann 2022 ja in der Auslage…

Zurück zum Thema: Im Gegenzug zu den (anscheinend) vielen Menschen, die mehr Zeit fürs Bücher schreiben haben, habe ich eindeutig weniger Zeit. Mit der Einschulung meines ältesten Sohnes, hatten sich zwischen September und grob Weihnachten die Bettgehzeiten normalisiert. Die ganze Bande war spätestens um 19:30Uhr in den Federn und ich an der Tastatur. Dann hatte ich noch etwas Restenergie um bis 21:00Uhr oder sogar noch länger zu arbeiten. Wenn ich mich erst einmal warm geschrieben hatte (meistens nach ca. 350 Wörtern) lief es richtig gut. Dann wurden es oft 1000 bis 1500 Wörter und ein bisschen Plotarbeit.

Jetzt ist das ganze um zwei Stunden nach hinten versetzt. Bis das letzte „ich hab nochmal Durst“ ausgestanden ist, steht 21:30Uhr auf der Uhr.

Nicht falsch verstehen, ich teile die Meinung, dass „keine Zeit“ kein Argument ist. Mein Problem ist „keine Energie“. Die Auswirkungen der Pandemie treffen uns als Familie auch darin, dass alle unausgelastet sind. Kindliche Gehirne verlangen nach Input. Dieser wird nicht draußen geholt, sondern muss von uns geliefert werden. Das kostet eine Menge Energie. Auch kreative Energie.

Ich will nicht meckern. Es sind viele schöne Stunden dabei. Nur mein Roman kommt nicht vorwärts. Es gibt aber auch noch ein zweites Problem, über das ich die kommenden Tage einmal kurz berichten werde. Anriss: Die Geschichte einmal zu schreiben ist anders als sie ein zweites Mal…

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