Ich habe viele Hobbies. Vielleicht zu viele. Bestimmt sogar.
Zu den schöneren gehört das Arbeiten mit Holz. Irgendwann werde ich hier vielleicht mal eine Werkschau nachreichen, doch für den Moment zeige ich mal ein Projekt, dass zum diesjährigen Osterwochenende fällig war.
P.S. auch ein Grund, warum ich mit der Überarbeitung des Romans nur so schleppend vorankomme.
Hier ist der bisherige Sandkasten.
Es war ein billiges Teil für ungefähr 70,-EUR, mit einer Holzstärke von rund 10mm. Schön war anfangs das Dach. Dieses war aus einer Plane und konnte hoch und runter gelassen werden, wobei es gleichzeitig als Abdeckung diente. Wir haben in der Gegend viele Katzen und daher ist eine Sandkastenabdeckung leider Pflicht.
Jetzt sind die Führungsschienen des Dachs morsch geworden und dann abgebrochen. Das sah unschön aus und war auch ein bisschen gefährlich (Man kann es in der Mitte des Metermaßes noch erkennen, da kuckt so was raus). Ein genauer Blick auf die restlichen Hölzer ergab das schnelle Urteil: Der Sandkasten hat es hinter sich.
Wir hatten das gute Stück jetzt drei oder vier Jahre. Außerdem spielen die Kinder bevorzugt Überschwemmung.
Ein neuer Sandkasten sollte also her und ich weigerte mich nochmal Geld für Schrott auszugeben.
Ich war mir sicher, dass ich es selbst besser und deutlich teurer machen konnte. Spoiler: Beides hat geklappt.
Einige Vorüberlegungen:
– Die Holzstärke sollte merklich dicker sein, da die Kinder ja größer werden.
– Wasser sollte kein Todfeind sein.
– Das Projekt musste sich schnell umsetzen lassen
– Der neue Sandkasten sollte größer sein. Auf dem ersten Bild sieht man bereits die gewünschte neue Größe. Aktuell waren es 120×120. Neu sollten eventuell 150×120 werden.
Ich habe mich dann entschieden mich im Blockbau (oder Strickbau) zu versuchen. Am einfachsten erschien mir, einfach zwei Bohlen übereinander zu platzieren und entsprechend eine ganze und zwei halbe Bohlen konternd zu verweben. Die grundsätzliche Bauweise ist seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit, grob 9000 v.Chr. oder 11.000 Jahre her) bekannt, wenn die das damals geschafft haben, dann bekomme ich das auch hin.
Der Besuch im Baumarkt zeigte, was ich schon wusste. Die Holzauswahl ist mau. In die nähere Auswahl kam nur Douglasie. Dieses Nadelholz ist auch unbehandelt relativ Witterungsresistent und der Ideal Standard bei Terrassendielen. Zur Auwahl standen eben solche Terrassendielen mit 14,5cm, oder Rauspund mit 12,1cm. Da ich auf knapp 30cm kommen wollte und die Terrassendielen einfach robuster aussahen entschied ich mich dafür.
Ich sägte die Aussparungen aus und versuchte einen Trockenfit:
Sieht schon OK aus, aber die Toleranzen waren noch zu hoch. Das kann man hier deutlich sehen:
Da musste ich noch mal nacharbeiten. Trotzdem ist der Blockbau schön zu sehen.
Dann kam der Garten dran. Den alten Sand haben wir in Eimer gepackt und zur Seite gestellt. Den Boden habe ich etwas großzügig ausgehoben und versucht eine plane Fläche zu generieren. Da unser Garten abschüssig ist musste ich den neuen Sandkasten aber unterfüttern, was ich mit Kies gemacht habe.
Auch wenn ich selbst nicht so oft im Sandkasten spiele, kenne ich das Gefühl auf einer abschüssigen Bierbank zu sitzen. Es nervt.
Einen halben Tag später war der Sandkasten eingesetzt und die Folie dran getackert. Spielsand gabs grad im Angebot, weshalb ich nochmal aufgefüllt habe.
Was soll ich sagen? Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die Gehrungsschnitte sind nicht ganz sauber, aber es ist ja auch nur ein Sandkasten.
Meine jüngste Tochter feiert bald ihren ersten Geburtstag. Wenn der Sandkasten sieben Jahre hält, ist sie acht. Das sollte reichen.
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