Kuh auf Rädern

Das ist wieder so ein Gedanke, bei dem ich schlicht nichts weiß wohin damit. Das hat nichts mit der Schriftstellerei oder mit mir in Person zu tun, aber wohin sonst? Anyway: Wir waren vorige Woche im Tirol. Genauer in Südtirol, aber das ist für diesen Gedanken nicht weiter wichtig. Wichtig ist: Da ist es sehr schön. Für Wanderer. Und Radfahrer. Beide Sorten Radfahrer, die die Berge fahren und die die Straßen fahren. Und Autos und Motorräder und Traktoren auch.

Für oder gegen landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge wie Traktoren und deren Anhänger habe ich nichts. Die braucht es, damit unsereins an Äpfel kommt und aus denen macht man Apfelstrudel.

Gegen Motorräder habe ich auch nichts. Gut, einige könnten den durchgezogenen Strich in der Straßenmitte ernster nehmen, wenn sie mich illegal überholen, aber ich bin ja auch kein Heiliger.

Mit dem Auto bin ich selbst unterwegs.

Ich wandere.

Bleiben die Fahrradfahrer…

Aber gegen die habe ich auch nichts. Ich fahre selbst gerne Rad und ich liebe Touren. Mein Brotjob hängt am Fahrrad und den mache ich gerne. Und auch gegen Mountainbiker habe ich nichts.

Und trotzdem war einfach zu viel los. Mit dem Auto schleiche ich hinter Radfahrern auf der Straße und werde von Motorrädern genötigt. Als Fußgänger muss ich zusätzlich permanent den Radfahrern ausweichen, die eben nicht auf der Straße fahren!

Und dann habe ich es begriffen: Das, was immer Verkehrswende genannt wird: Es geht nicht für alle. Es werden immer mehr Radfahrer durch Ebikes auch noch mit schwerem Gepäck. Mehr Kinderwägen und Babyjogger. Dickere Autos wie SUVs. Wir brauchen gute Gehwege und wir brauchen separate Radwege. Zumindest die Radwege geteert, die Schotterpiste ist veraltet. Da man Platz aber nicht beliebig schaffen kann muss einer kürzer treten, und das habe ich spontan verstanden: das Autofahren ist veraltet. Auch in den Bergen, auch über Land. Wenn es sein muss – und das muss es auch in Zukunft oft – dann darf es trotzdem ein bisschen unbequem sein. Sätze wie „Ach hätte ich nur das Rad genommen“ oder „Nächstes Mal laufe ich lieber“ müssen ernst gesagt werden.

Nur so kann ich als Städter auch noch etwas Natur genießen und meinen Kindern Einblicke in das Leben abseits unseres Lebens geben.

Zum Beispiel durch solche Bilder:

Tiroler Berge (ohne Verkehrsteilnehmer)

oder solche:

Landwirtschaftliches Nutztier, möglicherweise Kuh?

Es ist ein Zufall, aber die generelle Erkenntnis scheint sich zu verbreiten. Ich habe diesen Beitrag vor ca. 2 Wochen verfasst (dauert immer ein bisschen bis ich die Bilder hochgeladen habe etc.) und in der Zwischenzeit hat es das Thema gleich zwei Mal in die Schlagzeilen geschafft. Hier und hier (und etwas älter aber immer noch aktuell hier.)

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